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kross auf dem Weg: Jahresabschlusswandern am 31. Dezember

Wie die rosa Giraffe auf die Wasserkuppe kam. Solche und noch weitere Begegnungen gab es bei der krossen Jahresabschlusswanderung.

„Ein Tag aus dem letzten Jahr, der sich wiederholen dürfte.“ oder „Wofür hat mir 2021 der Mut gefehlt?“ diese Fragen und noch viele weitere begleiteten die Teilnehmenden der Silvesterwanderung 2021 auf die Wasserkuppe.
Doch alles der Reihe nach.

Zunächst traf man sich pünktlich um 9.00 Uhr mit sauber geputzten Wanderstiefeln und gut gepackten Rucksäcken an der krosslounge. Bestens gelaunt erreichte man nach einer Stunde Fahrt den Startpunkt im hessischen Gersfeld. Im ersten Impuls bereitete man sich mit guten Gedanken und einem Tagessegen auf die Wanderung vor. Die ersten Schritte führten die Gruppe, die sich selbst als „Wanderkrossies“ bezeichnete, durch ein noch sehr verschlafenes Städtchen im hessischen Teil des Biosphärenreservats Rhön. Schritt für Schritt ging es raus auf die Flur und der Wasserkuppe entgegen. Ungewöhnlich waren auch die Temperaturen um die 10° C. Ständiges An- und Ausziehen von Schals, Mützen, Handschuhen und Jacken war deshalb inklusive. Etwas oberhalb der Ortschaft hielt man für ein weiteres Innehalten an. Am Tag des St. Silvesters blickte man nun bewusst mit einer Geschichte und einem Gebet zurück. Zudem gab es für alle Kärtchen mit Fragen zu den vergangenen zwölf Monaten. Diese Fragen luden dazu ein, gemeinsam oder für sich selbst beantwortet zu werden. Nachdenklichkeit und Zufriedenheit zugleich machten sich über der Gruppe breit.
Ziemlich schnell merkte man, dass ein kurzes Stehenbleiben die Knochen ermüden lies. Deshalb ging es dann auch sehr zielstrebig weiter zum ersten Tagesziel. Auf dieser Wegstrecke kamen alle Mitlaufenden noch intensiver ins Gespräch – mal mehr und mal weniger ernst gemeint ging es hierbei zu. Ohne den höchsten Berg der Rhön zu sehen, ging den Teilnehmenden die Phantasie durch. So entstand die rosa Giraffe, welche auf der Wasserkuppe zu warten schien. Ganz genau wird niemand mehr konstruieren können, welches Wort das nächste ergeben hat und so diese „Sage“ der rosa Giraffe auf der Wasserkuppe hat entstehen lassen. Ein wenig kam man sich vor wie auf der Suche nach Nessie, dem „Ungeheuer“ von Loch Ness. Angesichts des starken Windes und dem Nebel rund um den 950 m hohen Gipfel kann man die Gedankenreise in die schottischen Highlands aber ganz sicher nachvollziehen.
Auf der Wasserkuppe angekommen, hielt man sich aufgrund des stärkeren Windes dann letztlich nicht sehr lange auf, sondern suchte sich ein wenig abseits ein schönes geschütztes Plätzchen. Dort wartete Christina Stürmer mit „Was wirklich bleibt“ auf die bisher sehr tapferen Wandernden. Nun gut: So live und in echt, wie sich das liest, war Christina Stürmer dann doch nicht. Aber zumindest schaffte man es, ihr via Musikstreamingdienst und einem Lautsprecher zuzuhören. Zugeben musste man allerdings schon, dass Christina Stürmers Nachname durchaus Programm war, wenn man sich so das Wetter anschaute. Zu ihrem Song gab es einen weiteren Impuls, eine Geschichte und die Einladung, mit dem vergangenen Jahr abzuschließen. Eine Pause gönnte man sich dann allerdings erst ein paar Meter weiter, nämlich am Waffelstand mit dem passenden Imbiss dazu.
Nun ging es bergab. Der Wind wurde weniger, die Sonne schaute hinter der Wolkendecke hervor und das nächste Etappenziel rückte näher. Vorbei an der Fuldaquelle mit frischem sprudelndem Wasser und einem Waldstück mit weichem Boden und duftenden Fichten kam man Schritt für Schritt dem Roten Moor näher. Vorher hielt man allerdings nochmal für einen Impuls an und inne. Nun galt es den Blick nach Vorne zu richten. In nur wenigen Stunden sollte schließlich das Jahr 2022 beginnen. Die ganz persönlichen Wunschlisten jeder und jedes Einzelnen wurden eröffnet, Reiseausblicke gegeben, Vorfreuden, wie auch Sorgen, angesprochen.
Am Aussichtsturm des Naturschutzgebietes Rotes Moor angelangt, machte man ein letztes Mal Rast. Zuvor gab es auch auf Kärtchen vorbereitete Fragen für das Jahr 2022. Auf den mit Holzbrettern bedeckten Pfaden der Tristesse des Hochmoores gab es ganz interessante und unterschiedliche Antworten und Gedanken.
Bis zum Ausgangspunkt in Gersfeld waren es nur noch wenige Kilometer. Zudem ging es abwärts. Auch auf dem Rückweg dieser Rundtour gab es Einigkeit dabei, dass der Schnee gefehlt hat. Es wäre der sprichwörtliche „I-Punkt“ gewesen. Dennoch hat das Fehlen des Gezuckerten auf der Landschaft und den Wipfeln der Bäume der guten Stimmung keinerlei Abbruch getan. Den einzigen Knick machte die Abwesenheit von Laura Heinrich. Sie musste kurzfristig absagen und überließ Thorsten Kneuer die Aufgabe, ihre vorbereiteten Impulse mit den Teilnehmenden zu teilen und die Geschichten vorzulesen.
Zufrieden und rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit erreichte man die Kleinstadt in der Rhön. Von dort aus konnte man sich nach einem Segen auf die Rückfahrt nach Schweinfurt machen.

Es war einer der wenigen Tage im Jahr, die es trotz 20 km Fußmarsch geschafft haben, dass man gestärkt zurückkehrt. Die Gewissheit, dass man auf einem Weg nie alleine ist, die Begegnungen im Glauben und die wertschätzenden Gespräche könnten etwas sein, was sich auch in Zukunft wiederholen dürfte. Genau diese inneren Stärkungen machten diese Tour zu etwas Einzigartigem.
Gespannt, mit ein wenig Vorfreude sowie einer gewissen Erwartung für 2022 schloss man den Tag und die Wanderung der ganz besonderen Art ab. Ob und wie viele solcher „krossen“ Wanderungen im Jahr 2022 kommen werden, wird Aufgabe werkstatt@kross sein. Ein wenig Spirit, doch ein paar Wege auf deutschen Teilen des Jakobswegs zu laufen, was 2019 der eigentliche Start der Touren war, war auf alle Fälle an diesem 31. Dezember dabei.

Christoph Simon